Text 09

Es gibt ja auch ganz tolle Frauen, die uns das vormachen. Tina Turner, Hannelore Elsner oder Ruth Kubitschek zum Beispiel.

Alles junge, bildhübsche und gut ausgebildete Kolleginnen. Da bin ich neidfrei und habe kein Problem damit. Der Nachwuchs hat es heute schwerer, der Druck ist viel größer. Es fehlt die Zeit, sich in Ruhe auszuprobieren und sich allmählich zu entwickeln. Oft reicht ein Flop – und schwups, nimmt man sie wieder vom Schirm.

Ich habe das Glück, sagen zu können: Ich kann alles, muss aber nichts.

Man darf älter werden, aber man sollte nicht so aussehen. Von Petra Schürmann habe ich gelernt, dass man ab 40 für sein Gesicht selbst verantwortlich ist. Klar ist das heute aufwendiger als früher. Als ich mal beim Winken bemerkt habe, dass meine Arme auch schon durchtrainierter waren, habe ich zu Hanteln gegriffen. Immer gleich zum Schönheits-Chirurgen zu rennen ist albern. Alte Haut bleibt ja trotzdem alt.

Der Unterschied ist nur, dass ich früher tatsächlich waschkörbeweise Liebesbriefe bekommen habe. Heute passen sie dagegen in einen wattierten Umschlag.

Alles andere wird sich ergeben. Ich habe ein glückliches und ausgefülltes Leben und bin da ganz entspannt.

Charakterlich haben diese fiktive Figur und ich nämlich nicht viele Berührungspunkte. Die einzige Parallele zwischen uns ist die starke Emotionalität. Ich bin sehr leidenschaftlich, aber mit Grenzen.

Herrlich! So würde ich mich privat nie verhalten.

Haben Sie Angst, dass das sexy Prolo-Image an Ihnen kleben bleibt?

In der Pubertät machte ich mich bewusst hässlicher und leiser, damit ich nicht auffalle und angefeindet werde. Ich hatte kaum Mädchen-Freunde, weil ich immer fühlte, dass sie mit mir konkurrierten. Ich machte viel Sport, trug Holzhackerhemden und nie Make-up. Vielleicht existiert dieses Problem nur in meinem Kopf. Ich weiß es nicht, sonst ginge es mir besser.

Meine Güte, jetzt erkenne ich erst die Parallele.

Mir fehlt generell der Bezug zu Geld. Ich will es auf meinem Konto haben, damit ich meine Wohnung in München bezahlen kann – die Stadt ist nicht billig.

Kein Liebeskummer reicht an die Schmerzen nach dem Verlust meiner Mutter heran! Aber zumindest weiß ich schon, dass auch die schlimmsten Schmerzen irgendwann weniger werden. Das hilft mir jetzt.

Vater war auch ein Kämpfer. Er war Militärpilot. Als ich 20 war, stürzte er ab (hat Tränen in den Augen).
Lange bevor wir uns trafen, war er mir im Traum erschienen. Er war exakt der Prinz auf dem weißen Pferd! Inzwischen sind wir glücklich verheiratet. Man muss fest an seine Wünsche glauben, dann gehen sie in Erfüllung.

Wir wollen Ihnen nicht zu nahe treten, aber sie riechen wirklich delicous.

Ich bin verrückt nach Liebe. Ich liebe es, mich zu verlieben. . Ich liebe dieses Gefühl. Ich liebe Liebe in jeder Form. Familie, Freunde, romantische Beziehungen, große Liebesgeschichten. Ich wusste schon mit 12 Jahren, dass die Liebe mein Leben bestimmen wird. Mein Gott, ich bin Kubanerin. Uns liegt Passion im Blut. Aber viele Leute mögen das.

Ich glaube, ich wäre vielleicht gern mal in so einen richtigen Faustkampf verwickelt. Eine echte Schlägerei. Jemanden so richtig ins Gesicht schlagen.

Wir würden aussterben, Sie Witzbold...

Ohne Männer gäbe es keine Kriege. Stattdessen würde viel gekreischt und geweint. Die Welt würde besser riechen und ein weicherer Planet sein.

Gibt es einen Trick, auf einem Foto so sexy auszusehen?

(Ja), ich denke mir eine Frau aus, ihre ganze Geschichte, und die spiele ich dann. Für erotische Fotos bin ich einfach Carmen. Nicht mehr Eva. Und dann gelten ganz andere Regeln.

Ich hatte einen so üblen Jetlag und konnte nicht schlafen, weil jemand nebenan ein Rohr reparierte. Da hab ich mich in den Schlaf geweint.

Ich hatte einen so üblen Jetlag und konnte nicht schlafen, weil jemand nebenan ein Rohr verlegte. Da hab ich mich in den Schlaf geweint.

Sie mögen Carmen, oder? Ich merke es. Sie können sie sich richtig gut vorstellen! „Carmens Tränen“ – wie gefällt euch das?

Nachts, wenn (fast) alles schläft schlägt die große Stunde der Erotiksternchen. "Ach, kommt schon! 1.000 Euro für jede richtige Antwort. Tau-send Eu-ro!!" Die Blondine im roten Bikini fleht und leidet. Und da noch immer kein Anruf durchgestellt wird, greift sie zu ihren überzeugendsten Argumenten (75D) und reibt sich die Brüste mit einer Lotion ein. "Ich creme sogar noch mal - wie versprochen. Dafür will ich jetzt ne richtige Antwort!" Gerhard oder Ralf oder so heißt der Anrufer, der nach weiß Gott wie vielen kostspieligen Versuchen durchkommt. Aber: "'Autoradio' - ist nicht dabei! Mann, Mann, Mann. Immer diese falschen Antworten." Der Kurvenstar gibt sich beleidigt. Und resolut. "Pack ich eben alles wieder ein!" Strafe muss sein.

Hallihallo!

	
  A: Was spielen Sie denn so?

  B: Sexy zu sein. Das muss ich spielen, denn das bin ich nicht.

  A: Ha Ha.

  B: Ne, ehrlich.
	

Wer meint, durch ein vordergründig sexy gestaltetes Bühnengeschehen ein jüngeres oder breiter gefächertes Publikum zu gewinnen, der irrt gewaltig. Geil allein ist kein Inhalt.

Klar sind mir die lieber, bei denen sich durch die Inhalte mehr öffnet als der Hosenstall. Und selbst die, die einem auf den Busen starren, bekommen durch die Hintertüre noch so viel echte Kunst mitgeliefert, dass es besser ist, sie gehen hin, weil ich ihnen gefalle als gar nicht.

Auch wer mir auf den Busen starrt, bekommt Kunst mitgeliefert.

Am besten ist immer die Flucht nach vorne. Ein wunderbarer Kollege, er liiert, ich liiert, der kam und sagte: Weisst Du was ich würde mit Dir wahnsinnig gerne was anfangen-und jetzt wo ich´s gesagt habe, hoffe ich dass es nicht mehr dazu kommt. Man muss einfach klug sein.

	
  A: Ist das ein Kick, nach dem man süchtig wird?

  B: Ja, man kann süchtig werden - aber auch ganz große Angst kriegen. Doch das sind die beiden Extreme. In der Mitte ist die Lust und die Freude an der Hingabe. 
	

Es geht um diese Momente höchster Konzentration - in denen man trotzdem die Kontrolle abgibt.

	
  A: Das perfekter Bühnenerlebnis - ist das wie ein Orgasmus?

  B: Nein, das würde ja bedeuten, dass man sich auf der Bühne selbstbefriedigt, und das hätte mit Kunst wenig zu tun.

  A: Singen ist also besser wie Sex?

  B: Das, was ich auf der Bühne erlebe, steht im Gesamtzusammenhang definitiv darüber, weil ich es nicht nur für mich alleine tue. Diese Befriedigung ist viel schwieriger zu erlangen, weil sie den ganzen Menschen erfüllt, also auch den Geist.

  A: Dieses Gefühl-bis man so weit ist, wie lange dauert das? 
	

Lange. Zwischendurch gibt es Phasen, wo man zweifelt, nur, nur nur zweifelt und kämpft. Bis man dahin kommt, dass man loslassen kann, das dauert Jahre. Jahre wo man sich permanent die Frage stellt, ob das, was man macht, auch Sinn hat. Dieser Zweifel, diese Selbsthinter-fragung hören nie auf.

Was immer ich auch tue, die Sehnsucht bleibt.